Stefan Grass
Leiter des Komitees Olympia-kritisches Graubünden
Das Nein zu «Sion 2026» ist kein Entscheid gegen die Walliser Organisatoren. Es spiegelt vielmehr die Skepsis gegenüber der Selbstherrlichkeit interna-tionaler Sportverbände. Die Schweiz braucht keine Plattform zur Selbstdar-stellung.
Die Olympischen Spiele müssten wieder verstärkt den Menschen statt die Markt- und Technologie-orientierung zu ihrem Zentrum machen. Das würde helfen, die verlor-ene Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen.
Touristiker Jürg Stettler hinterfragt grossmundige Versprechen der Promotoren von Sion 2026.
Unabhängig von politischen Haltungen ist festzustellen: Trägt die Schweiz das finanzielle Risiko, darf sie sich nicht auf Olympia einlassen.
Mauspfeil auf dem Titel zeigt Medium, Datum und Lead:
Präsidentin: Silva Semadeni, Nationalrätin: Tel. 0041 (0)79 385 53 57
Leiter: Stefan Grass, Tel. 0041 (0)81 250 67 22 - Mail
Wenn der Leiter nicht erreichbar ist, als Vertreterin des Nein-Komitees:
Jacqueline von Arx, GL Pro Natura GR, 0041 (0)81 252 40 39
Anita Mazzetta, GL WWF GR, Tel. 0041 (0)81 250 23 00
Mitgliedorganisationen im Komitee Olympiakritisches Graubünden:
Parteien: SP Graubünden, JUSO Graubünden und VERDA Grünes Graubünden
Mitgliedorganisationen der vbu: Pro Natura Graubünden, WWF Graubünden, VCS Graubünden, ÄrztInnen für Umweltschutz, BVS Bündner Vogelschutz, Naturfreunde Graubünden, Pro Velo Graubünden, Stiftung Bergwaldprojekt, SSES Regionalgruppe und Graubündner Tierschutzverein
Das Komitee Olympiakritisches Graubünden wird von folgenden Organisationen unterstützt:
Schweizerische Umwelt-Organisationen
Bündner Organisationen
Das Komitee Olympiakritisches Graubünden wird seit seiner Gründung im 2000 von der Vereinigung Bündner Umweltorganisationen vbu getragen und wird in seinem Widerstand gegen eine Winterolympiade in den Alpen von den schweizerischen Umweltorganisationen unterstützt. Seit dem Widerstand gegen die Olympiakandidaturen Davos 2010 und Zürich/Graubünden 2014 ist klar, dass die Umweltorganisationen keinen Einsitz in Trägerschaften nehmen und nicht mitarbeiten werden. Denn Olympische Winterspiele sind weder umweltschonend noch sozial verträglich. Das gilt nach der Ablehnung von «St. Moritz 2022» und «Graubünden (ohne Zürich) 2026» durch das Volk auch für weitere Kandidaturen 2030, 2034...
«Agenda 2020» als Vorwand
Aufgrund der rückläufigen Kandidaturen – für die Olympischen Winterspiele 2022 verblieben damals nur die Diktaturen Kasachstan und Peking im Rennen (siehe Spalte links: Der Weg zu OWS 2022) – wurde 2014 die IOC-Reform «Olympische Agenda 2020» beschlossen, die das angegriffene Image des IOC wieder aufpolieren sollte. Neu an den 40 beschlossenen Empfehlungen ist vor allem der häufige Gebrauch des Wortes «Nachhaltigkeit». Grundlegende Veränderungen bezüglich wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit fehlen jedoch gänzlich. Barbara Wülser, stellvertretende Geschäftsführerin von CIPRA International, betont: «Erst wenn das IOC seine Regelwerke und Strukturen von Grund auf überarbeitet, demokratische Grundwerte in den Ausführungsländern garantiert und die Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung bei der Planung und Durchführung von Olympischen Winterspielen berücksichtigt, kann in den Alpen über eine Neu-Auflage diskutiert werden.»